Bestimmt haben Sie schon einmal von hartem und weichem Wasser gehört. Damit wird der Härtegrad des Wassers bezeichnet. Die Wasserhärte des Wassers unterteilt sich in drei Härtebereiche: Weich, mittel und hart. Dabei spricht man von der sogeannten Gesamthärte. Eng im Zusammenhang mit der Wasserhärte steht der Kalkanteil. Sehr weiches Wasser verfügt über einen geringen Kalkanteil, sehr hartes Wasser hingegen über einen hohen Kalkanteil. Doch wie genau entsteht die Wasserhärte und der damit im Zusammenhang stehende Kalkanteil?
Die Wasserhärte entsteht im Boden, in dem das Wasser hindurchfließt und versickert. Bei diesem Vorgang werden je nach Gestein Mineralien gelöst. Unter anderem lösen sich Calcium und Magnesium. Diese zwei Mineralien spielen für den Härtegrad bzw. den Härtebereich des Wassers eine erhebliche Rolle. Denn die Wasserhärte gibt die Konzentration an gelösten Erdalkalisalzen im Wasser an. Sind Calcium und Magnesium in hohem Maß im Wasser enthalten, können sie mit anderen Stoffen eine chemische Verbindung eingehen und aushärten. Diese chemische Verbindung wird als Kalk sichtbar. Calcium und Magnesium werden demnach auch als Härtebildner bezeichnet. Die Wasserhärte gibt demnach die Menge verschiedener Mineralien im Trinkwasser an.
Besonders kalkhaltige Böden erhöhen also die Wasserhärte in einer Region.
Um das Wasser in die drei verschiedenen Härtegrade zu untergliedern, wird es in chemische Stoffmengen eingeteilt. Die Summe der Calcium- und Magnesiumverbindungen im Wasser werden in Millimol je Liter definiert, kurz MMOL. Mol ist die kleinste Einheit für chemische Stoffmengen, demnach entspricht 1 Millimol 1/1000 Mol.
Die Bezeichnung °dH steht für “Grad deutscher Härte” und gibt die Wasserhärte in Deutschland und Österreich an. In der Schweiz und in Frankreich wird der Härtegrad mit °fH angegeben.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Grad Ihres Wassers zu bestimmen. Denn ob Sie in einer Region mit weichem, mittelhartem oder hartem Wasser leben, ist unter anderem deshalb wichtig zu wissen, damit Sie beim Waschen Ihrer Kleidung die richtige Waschmitteldosierung vornehmen können. Die richtige Dosierung des Waschmittels ist für den Schutz Ihrer Waschmaschine unerlässlich.
Die dritte Möglichkeit, den Härtegrad des Wassers zu bestimmen, ist die chemische Methode. Diese eignet sich jedoch nicht für den Hausgebrauch, da die Methode sehr aufwendig ist und eine geeignete Titriervorrichtung zur Verfügung stehen muss.
Hartes Wasser an sich ist für den Menschen nicht schädlich und bedeutet nicht, dass Ihre Wasserqualität schlecht ist. Für den Körper sind Magnesium und Calcium sogar wichtig. Auch wenn Sie in Deutschland in einer Region mit sehr hartem Trinkwasser bzw. Leitungswasser leben, können Sie unbedenklich mit dem Wasser kochen, putzen oder es trinken. Hartes Wasser wirkt sich jedoch auf Haushaltsgeräte, Armaturen und die Trinkwasserinstallation negativ aus. Diese können nach einer gewissen Zeit verkalken, Leitungen können durch Ablagerungen verstopft werden und im schlimmsten Fall gehen Ihre elektronischen Geräte aufgrund von Kalkablagerungen vorzeitig kaputt. Außerdem führen Kalkablagerungen in der Heizung bzw. im Warmwassersystem zu einem Mehrverbrauch an Energie, da Kalkablagerungen isolierend wirken. Kalk ist somit auch ein Umwelt Thema.
Teilweise kann sich hartes Wasser auch auf den Geschmack von Tee und Kaffee auswirken und diesen nachteilig beeinflussen. Gesundheitlich müssen Sie sich jedoch keine Sorgen machen.
Sie möchten hartem Wasser entgegenwirken und suchen nach Lösungen? Bevor Sie zu einer Kalkschutzanlage oder Enthärtungsanlage greifen, gibt es weitere Möglichkeiten, das Wasser zu behandeln.
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