
Probleme und Folgen der hohen Wasserhärte in Berlin
Viele Berliner Haushalte kennen das Problem: Kalk im Leitungswasser. Die durchschnittliche Wasserhärte in Berlin liegt je nach Versorgungsgebiet zwischen 14 °dH und 23,9 °dH und damit im höchsten Härtebereich. Diese hohe Wasserhärte in Berlin wirkt sich auf Haushaltsgeräte sowie auf Ihren Alltag aus.
Die Folgen der Wasserhärte sind in verschiedenen Lebensbereichen deutlich spürbar:
- Kalkablagerungen auf Armaturen, Duschköpfen und Wasserkochern können Geräte schädigen und deren Lebensdauer verkürzen.
- Energieverbrauch steigt durch verkalkte Heizstäbe, da mehr Energie benötigt wird, um Wasser zu erhitzen.
- Mehr Reinigungsaufwand in Bad und Küche: Kalkränder müssen ständig entfernt werden.
Was genau bedeutet Wasserhärte überhaupt?
Die Wasserhärte ist ein Maß für die Konzentration von gelösten Calcium- und Magnesiumverbindungen im Trinkwasser. Je mehr dieser Mineralien enthalten sind, desto "härter" ist das Wasser. Die Einheit dafür ist der deutsche Härtegrad (°dH). Diese im Wasser enthaltenen Mineralien sind für den menschlichen Körper wichtig, verursachen aber bei hohen Konzentrationen Kalkablagerungen, die sich negativ auf Haushaltsgeräte und Leitungen auswirken können. In Berlin ist die Wasserhärte im Bundesvergleich besonders hoch – ein Ergebnis der natürlichen geologischen Bedingungen und der regionalen Wasserversorgung, die das Grundwasser unbehandelt in die Haushalte bringt.
Allgemeine Ursachen für Wasserhärte
Die Hauptursache für die Wasserhärte des Leitungswassers liegt in der Beschaffenheit des Bodens, durch den das Wasser fließt. In Regionen mit kalkhaltigem Gestein nimmt das Wasser besonders viele Mineralien auf. Diese sogenannten Härtebildner gelangen auf natürlichem Weg ins Grundwasser.
Typische Ursachen für die Wasserhärte in Berlin:
- Kalkreiche Böden wie im Berliner Urstromtal
- Tiefes Grundwasser, das lange mit Mineralien in Kontakt ist
- Keine chemische Enthärtung im Wasserwerk, um das Wasser naturbelassen zu halten
Wie wird Trinkwasser in Berlin gewonnen?
Das Trinkwasser in Berlin stammt zu 100 % aus regionalem Grundwasser. Es wird in insgesamt neun Wasserwerken gewonnen, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. Die Aufbereitung erfolgt rein mechanisch – das Wasser wird lediglich von Eisen und Mangan befreit, auf chemische Zusätze wird verzichtet. Dadurch bleibt das Wasser besonders naturbelassen, enthält jedoch auch eine hohe Konzentration an Härtebildnern wie Calciumcarbonat.
Die Trinkwasserversorgung in Berlin ist ein geschlossener Kreislauf: Nach der Nutzung wird das Abwasser aufbereitet und zurück in die Natur geleitet, wo es erneut Teil des natürlichen Wasserkreislaufs wird.
Unterschiede der Wasserhärte in Berliner Stadtteilen
Die Wasserhärte in Berlin ist nicht in allen Stadtteilen gleich hoch. Je nachdem, welches Wasserwerk das Gebiet versorgt, können die Härtegrade unterschiedlich ausfallen. In der Tabelle sehen Sie auf einen Blick von der stärksten Wasserhärte absteigend, in welchen Ortsteilen der Kalkgehalt im Wasser am höchsten ist:
Ist das Trinkwasser in Berlin von guter Qualität?
Berlin verfügt über eine ausgezeichnete Trinkwasserqualität, die kontinuierlich überwacht wird:
- Naturbelassenes Grundwasser: Das Berliner Trinkwasser stammt zu 100 % aus regionalem Grundwasserquellen.
- Keine chemischen Zusätze: Es wird ohne Chlor, Fluoride oder sonstige chemische Zusätze aufbereitet.
- Reich an Mineralien: Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat sind natürlicherweise enthalten.
- Strenge Kontrollen: Mehr als 180 Messstellen im Stadtgebiet sichern die Wasserqualität in Berlin durch tägliche Proben.
- Gesetzlich überwacht: Die Vorgaben der Trinkwasserverordnung garantieren mikrobiologisch und chemisch einwandfreies Wasser.
- Studien bestätigen Qualität: Die TWIS-Studie 2024 hebt Berlin als eine der führenden Städte bei der Wasserqualität hervor.
- Versorgung durch neun Wasserwerke: Beelitzhof, Friedrichshagen, Johannisthal, Wuhlheide und weitere Werke versorgen die Stadt.