
Trinkwasserqualität Würzburg – ein Überblick
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Ihre Wasserkocher in Würzburg besonders häufig entkalkt werden müssen?
- Das Wasser enthält Mineralien wie Calcium und Magnesium in natürlicher Form, die für einen frischen Geschmack sorgen, aber auch die hohe Wasserhärte von durchschnittlich 36,3 °dH (Stand Mai 2025) verursachen.
- Die Trinkwasserqualität in Würzburg wird regelmäßig streng kontrolliert und liegt deutlich unter den zulässigen Grenzwerten der deutschen Trinkwasserverordnung. Das Trinken von Leitungswasser ist daher problemlos möglich.
- Wichtige Parameter wie Blei, Nickel, Kupfer und Nitrat liegen weit unter den gesetzlichen Grenzwerten.
- Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) führt jährlich über 20.000 chemische und mikrobiologische Analysen in einem akkreditierten Labor durch.
- Eine moderne, salzfreie Enthärtungsanlage kann helfen, Wasser zu sparen und Kalkablagerungen im Haushalt zu vermeiden.
Trinkwasserversorgung Würzburg – Herkunft und Gewinnung
Damit Sie genau wissen, woher Ihr Trinkwasser in Würzburg kommt und wie es gewonnen wird, stellen wir Ihnen die wichtigsten Informationen zusammen:
- Die Versorgung mit Leitungswasser liegt in der Verantwortung der Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH (TWV).
- Über 50 % des Trinkwassers stammen aus dem Wasserschutzgebiet Zeller Quellstollen, einem lebensnotwendigen und alternativlosen Reservoir für die Region.
- Weitere wichtige Quellen sind die Winterhäuser Quelle und Grundwasserbrunnen im Stadtgebiet.
- Aufgrund der hohen Wasserqualität bedarf das Wasser meist keiner weiteren Aufbereitung und wird direkt ins Leitungsnetz eingespeist.
- Die Versorgungssicherheit wird durch ein weitverzweigtes Leitungsnetz und die Zusammenarbeit mit Landwirten im Einzugsgebiet gewährleistet, um die Wasserqualität nachhaltig zu schützen.
- Die Qualität des Trinkwassers wird streng nach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung überwacht und regelmäßig durch unabhängige Kontrollen bestätigt.
Zeller Quellstollen: Hauptquelle für Würzburgs Trinkwasser
Der Zeller Quellstollen ist die wichtigste Wasserquelle für Würzburg und sichert seit über 100 Jahren die Versorgung der Stadt sowie umliegender Gemeinden wie Zell am Main, Waldbrunn und Altertheim. Über 50 % des Trinkwassers für Würzburg stammen aus diesem Wasserschutzgebiet, das sich mittlerweile auf rund 66 Quadratkilometer erstreckt. Die Zeller Quellen gelten als lebensnotwendig und alternativlos für die Region, da es keine andere Möglichkeit gibt, den Bedarf an sauberem Trinkwasser zu decken. Die Ausweisung und der Schutz dieses großen Einzugsgebiets sind entscheidend, um die Wasserversorgung auch für künftige Generationen zu sichern.
- Drei Stollenanlagen (Zeller Schulhaus-Stollen, Zeller-Berg-Stollen, Norbertusheim-Stollen) bilden das Kernstück der Wassergewinnung.
- Die Stadt Würzburg erwarb die Quellen bereits 1898 und baute die Infrastruktur in den Folgejahren aus.
- Das Wasserschutzgebiet wurde mehrfach erweitert, um die Qualität und Menge des Grundwassers langfristig zu sichern
- Die Zeller Quellen sind ein zentrales Thema im Wassermuseum Zell am Main, das die Geschichte und Bedeutung der Wasserversorgung anschaulich dokumentiert.
Winterhäuser Quelle: Tradition und Qualität
Die Winterhäuser Quelle wird seit 1896 genutzt und besteht aus einem Quellstollen sowie einem Pumpwerk, das hochwertiges Trinkwasser für Würzburg liefert. Die Quelle liegt am Fuß des Brunnbergs an der Grenze zwischen Winterhausen und dem Würzburger Stadtbezirk Heidingsfeld. Das geförderte Wasser wird aufgrund seiner hohen natürlichen Qualität ohne weitere Aufbereitung direkt in das städtische Leitungsnetz eingespeist. Die Schüttung der Quelle schwankt zwischen 30 und 120 Litern pro Sekunde, im Mittel werden etwa 60 Liter pro Sekunde gewonnen.
- Das Einzugsgebiet der Quelle umfasst über 43 Millionen Quadratmeter.
- Ein eigenes Wasserschutzgebiet mit rund 15,4 Millionen Quadratmetern Fläche schützt die Quelle.
- Die Zusammenarbeit mit Landwirten im Einzugsgebiet trägt maßgeblich zur Sicherung der Wasserqualität bei, was sich in sinkenden Nitratwerten widerspiegelt.
- Nicht benötigtes Quellwasser wird zum Main abgeleitet.
Regionale Grundwasserbrunnen: ergänzende Versorgung
Neben den Hauptquellen sichern zahlreiche Grundwasserbrunnen in Würzburg, Zell am Main, Zellingen und Winterhausen die stabile und nachhaltige Trinkwasserversorgung der Stadt. Diese Brunnen ergänzen das System und stellen vor allem in Spitzenzeiten eine wichtige Reserve dar. Das geförderte Wasser erfüllt die strengen Vorgaben der deutschen Trinkwasserverordnung und wird regelmäßig auf chemische und mikrobiologische Parameter überprüft.
- Die Brunnen tragen zur Versorgungssicherheit bei, insbesondere bei erhöhtem Wasserbedarf in den Sommermonaten.
- Die Wasserqualität ist so hoch, dass meist keine zusätzliche Aufbereitung notwendig ist.
- Die Überwachung erfolgt durch die Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH und unabhängige Labore, die jährlich über 20.000 Proben analysieren.
Wasserhärte in Würzburg und ihre Auswirkungen
Das Leitungswasser in Würzburg zählt zu den härtesten in Deutschland und stellt viele Haushalte vor besondere Herausforderungen. Mit durchschnittlich 34,5 bis 41 °dH (Stand Mai 2025) liegt die Wasserhärte in Würzburg deutlich über dem bayerischen Durchschnitt und ist auf die kalkhaltigen Böden der Region zurückzuführen. Auch wenn das Wasser gesundheitlich unbedenklich ist und wertvolle Mineralstoffe liefert, bringt die hohe Wasserhärte im Alltag zahlreiche Auswirkungen mit sich.
- Kalkablagerungen entstehen schnell in Wasserkochern, Kaffeemaschinen, Armaturen und Haushaltsgeräten, was deren Lebensdauer und Effizienz verringert.
- Heizsysteme und Warmwasserbereiter arbeiten weniger effizient, da Kalk die Wärmeübertragung behindert und so den Energieverbrauch erhöht.
- Der Reinigungsaufwand im Bad und in der Küche steigt, da Kalkflecken auf Fliesen, Armaturen und Duschwänden häufig entfernt werden müssen.
- Wasch- und Spülmittel müssen höher dosiert werden, um trotz hartem Wasser gute Reinigungsergebnisse zu erzielen.
- Menschen mit empfindlicher Haut oder Hautproblemen können nach dem Duschen verstärkt trockene oder gereizte Haut bemerken.
- Die regelmäßige Entkalkung von Geräten wird notwendig, um Funktionsstörungen und teure Reparaturen zu vermeiden.
- Enthärtungsanlagen bieten eine effektive Möglichkeit, die Wasserhärte zu senken und die genannten Probleme im Haushalt zu minimieren.
Spannende Fakten zur Trinkwasserqualität in Würzburg
Die Wasserversorgung in Würzburg bietet einige interessante Einblicke, die zeigen, wie zuverlässig und modern das System arbeitet:
- Rund-um-die-Uhr-Überwachung: Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) betreibt ein eigenes, akkreditiertes Trinkwasserlabor, in dem das Wasser an 365 Tagen im Jahr regelmäßig und streng kontrolliert wird. So werden jährlich über 20.000 Wasserproben auf chemische und mikrobiologische Parameter untersucht.
- Regionale Quellen: Das Trinkwasser stammt zu 100 % aus regionalen Quellen und Grundwasser, vor allem aus dem Zeller Quellstollen, der Winterhäuser Quelle und mehreren Grundwasserbrunnen. Diese Vielfalt sorgt für eine stabile Versorgung und einen natürlichen Mineralstoffgehalt.
- Nachhaltigkeit und Naturschutz: Die WVV engagiert sich aktiv für den nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen und die biologische Vielfalt in den Wasserschutzgebieten.
- Schnelle Reaktion bei Vorfällen: Bei mikrobiologischen Auffälligkeiten, wie etwa dem Nachweis von Pseudomonaden, werden sofort Schutzmaßnahmen wie eine temporäre Chlorung eingeleitet, um die Trinkwasserqualität zu sichern. Diese Maßnahmen werden in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt durchgeführt und nach erfolgreicher Kontrolle wieder aufgehoben.
- Strenge Grenzwerte: Das Würzburger Trinkwasser unterschreitet die gesetzlichen Grenzwerte für Schwermetalle wie Blei, Nickel und Kupfer deutlich und ist auch für eine natriumarme Ernährung geeignet.
- Transparenz: Die aktuellen Untersuchungsergebnisse und Maßnahmen werden regelmäßig veröffentlicht und stehen den Bürgerinnen und Bürgern offen zur Verfügung.